oder: Wenn A-Records plötzlich auf Weltreise gehen
Wie man einen Hosting-Support verzweifeln lässt. Über eine Woche mit unzähligen Stunden an Gratisarbeit, kaum Steuerfällen, aber volle Punktzahl im DNS-Crashkurs.
Alles begann harmlos
E-Mail gelöscht, um sie bei einem anderen Anbieter wiederzubeleben.
Klingt einfach, oder? Denkste.
Kaum MX-Eintrag geändert, verabschiedete sich die Website wie ein beleidigter Teenager:
„Ich bin dann mal offline.“
Damit Sie wissen, worum es geht
Die Namen der Anbieter wurden geändert:
- WebPredator = Website-Host
- MailWizard = E-Mail-Anbieter
Denn ich will hier niemanden an den Pranger stellen – nur zeigen, was passieren kann, wenn Zahlenmenschen DNS spielen.
Episode 1: Der Steuerberater trifft das Internet
Ich wollte nur eins: meine Geschäftsadresse info@steuerplanung.ch
von WebPredator trennen, bei MailWizard betreiben und als neue Hauptadresse einführen.
Website bleibt, Mails ziehen um. Einfach. Dachte ich.
Doch DNS-Einträge sind empfindlicher als eine Steuererklärung mit vergessenen Belegen.
Am 28. Oktober schrieb ich eine Mail an den Support – präzise, logisch, wie man es von einem Steuerberater erwartet:
- Hintergrund, Ziel, technische Details
- Saubere DNS-Werte geliefert: MX, SPF, Autodiscover
- Klare Bitte: „Nur die E-Mail umstellen, Website nicht anfassen.“
Antwort:
„Wir geben uns Mühe, aber externe DNS sind nicht unser Spezialgebiet.“
Übersetzt: Viel Glück, Martin.
Episode 2: Der grosse Ausfall
Am nächsten Tag änderte ich die Einträge selbst. Ergebnis: Website tot.
Die A-Records – also die „Adresszeilen“ der Domain – waren gelöscht.
Parallel meldete sich MailWizard: „Ihre E-Mail wurde blockiert.“
Grund: SPF-Konflikt. Fehlende Includes.
Ich suchte nach Lösungen, googelte DNS wie ein Verrückter, prüfte mit nslookup und mxtoolbox, und verstand zum ersten Mal, warum IT-Leute Kaffee intravenös trinken.
Zwischendurch kam eine freundliche Supportmail von WebPredator:
„Wie zufrieden waren Sie mit unserem Service?“
Timing: perfekt.
Episode 3: Der Triumph des Wahnsinns
Nach Tagen des Fluchens, Lernens und Testens:
✅ Website wieder online
✅ E-Mails fliegen
✅ Support bedankt sich
✅ Ich auch – ehrlich, aber mit zwei von fünf Sternen-Bewertung
Was bleibt?
Ich habe kaum Steuerdokument geprüft, aber dafür viel gelernt:
SPF ist wie die Mehrwertsteuer – wer sie ignoriert, wird bestraft.
DNS-Drama mit Lerneffekt – Was Unternehmer daraus ziehen können
DNS ist wie Steuern – unsichtbar, aber entscheidend
- DNS ist das „Steuersystem“ des Internets
- A-Record: Adresse Ihrer Website
- MX: Postweg Ihrer E-Mails
- SPF: Identitätsprüfung gegen Spam
- Kleine Änderungen – grosse Wirkung
Wählen Sie Ihre Anbieter mit Weitsicht
- Ein Anbieter für Websites ist selten Experte für Mailserver
- Wenn Sie trennen, dokumentieren Sie jeden DNS-Eintrag, bevor Sie etwas ändern
- Prüfen Sie danach mit Tools wie mxtoolbox.com oder whatsmydns.net
Support ist wie das Steueramt – freundlich, aber nicht zuständig
- Der Hosting-Support hilft gern, solange Sie im eigenen System bleiben
- Für externe Verknüpfungen (wie MailWizard) gilt: Sie sind auf sich gestellt
Zeit ist Geld – auch bei IT-Experimenten
- Die Woche, die ich als DNS-Doktor verbracht habe, war unbezahlte Arbeitszeit
- Übertragen auf Unternehmer: Verlorene Stunden = verlorener Umsatz
- Also lieber: Einen Experten beauftragen und absetzen
Fazit – Steuern, Server, Selbsterkenntnis
Vom Steuerberater zum DNS-Doktor war es nur ein falscher A-Record.
Heute läuft alles stabil, aber die Lektion bleibt:
IT-Probleme sind wie Steuerfehler – sie tauchen nie im richtigen Moment auf.
Also, liebe Unternehmer:
- Behalten Sie Ihre DNS-Einträge im Griff
- Sichern Sie Ihre Zugangsdaten
- Googeln Sie nicht erst „MX-Eintrag löschen Website down“, wenn es zu spät ist
Und falls Sie mal bei den wirklich komplizierten Dingen Hilfe brauchen – bei Steuern, nicht Servern – wissen Sie, wo Sie mich finden:
📧 info@steuerplanung.ch
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